Herzlich Willkommen beim 34. Open Air Filmfest Weiterstadt
Vorwort des Filmfestteams
Herzlich Willkommen beim schärfsten Weiterstädter Filmfest, das es je gab. Monatelang haben wir all unsere Energie in die Vorbereitung gesteckt, unzählige Filme in ebenso unzähligen Stunden gesichtet, Korrespondenzen geführt, Plakate und Katalogumschläge ent- und wieder verworfen, Cocktailmischungen ausprobiert, Datenbanken mit Datenmassen überfüllt, die uns das heimzahlten mit überraschenden Fehlermeldungen und hinterlistigen „Datensatz-löschen“-Knöpfen, die sich – scheinbar aus dem Nichts kommend – immer dort auf dem Desktop manifestierten, wo man zufällig mal hinklickte. Wir haben Bierstandfestigkeit bewiesen, vegetarisch (und oft auch handfest) diskutiert, verblüfft Texte beobachtet, die sich auf dem Bildschirm bildeten, verpassten Weltmeisterschaftsspielen in arbeitsamen Kinokellerbüros nachgetrauert, große Pläne geschmiedet, Rezepte diskutiert, Traditionen gegen Moderne abgewogen und Grundsatzdiskussionen die Grundlage entzogen – und hier ist es nun, das Ergebnis all unserer Mühen: Das Filmfest wird schärfer.
Denn ja, wir gehen auf Publikumswünsche ein; denn ja, wir arbeiten daran, uns weiter zu entwickeln; und ja, es geht tatsächlich voran: Neben der traditionellen Rindswurst, der geliebten Bratwurst und der unverzichtbaren Hirschwurst hält dieses Jahr auch die oft gewünschte Currywurst Einzug in das Braunshardter Tännchen: Scharf bis Extra Scharf. Currywurst im Tännchen – das verspricht ein völlig neues Genusserlebnis: das Geschehen auf der Leinwand vermischt sich mit dem kulinarischen Erlebnis, das Filmfest stößt in neue Dimensionen vor. Nebenbei bemerkt auch jenseits der Currywurst: Seien es die abermals auf eine Rekordanzahl gestiegenen Film-einreichungen, die Anzahl der Filmemacher, die sich bereits bei Katalogredaktionsschluss aus einer zweistelligen Anzahl an Ländern zur persönlichen Teilnahme am Filmfest angemeldet haben, die gestiegene Zahl an Interessenten für den zweiten Animations-Workshop – auf „The Art, Pain and Pleasure of Making Your Own Animation Movie“ 2009 folgt nun „Jim Lacy ´s Brand-New, Not-Anything-Like-Last-Year Weiterstadt Animation Workshop“ –, Filmfest-eigenes Festivalgeld mit Hirsch nach der erfolgreichen Test-phase mit dem 2009 von Nonstock zur Verfügung gestellten Festivalgeld (auf dass dieses wunderbare Festival nach der Pause 2010 im nächsten Jahr wieder so richtig durchstarten möge, wir vermissen es!) oder die erste Weiterstadt-DVD-Special-Edition des Studios Stoptrick, die es am Merchandising-Stand neben zahlreichen weiteren Kurzfilm-DVDs, Platzhirschen und anderen Filmfest-Souvenirs zu kaufen gibt. An dieser Stelle sei angemerkt: Die Finanzsituation bleibt leider weiterhin angespannt, da die sehr dankenswerte Zuwendung der Hessischen Filmförderung nicht in neue Dimensionen vorstößt, sondern leider um 2000,- Euro zurück geht. Somit sind wir auf alle Einnahmen, von den Spenden am freiwilligen Eintritt bis zum Verzehr der bei uns angebotenen Speisen und Getränke und dem Verzicht auf das Mitbringen eigener Getränke dringlichst angewiesen. Wir hoffen, dass dies auch ohne Bauzaun-Taschendurchsuch-Kontrollen möglich ist. Außerdem gibt es noch zahlreiche Neuerungen neben der – alles überstrahlenden – Currywurst; beispielsweise den ersten Weiterstädter Kurzfilm Poetry Slam, die erste Weiterstädter Schmalfilmbörse, aber auch vom Publikum nicht so direkt wahrnehmbare Weiterentwicklungen, wie etwa in der Projektionstechnik im Filmzelt oder in der Stromverteilung auf dem Platz.
Ein richtig großes Projekt beschäftigt uns nun schon seit letztem Jahr und ließ sich dieses Jahr noch nicht realisieren: ein Campingplatz für all die zahlreichen Anfragen von Filmfest-Besuchern. Aktuell ist das Zelten nur für Filmemacher und das Festivalteam möglich, für die mehr als 50 weiteren Anfragen nach einer Campingmöglichkeit, die es bereits 2009 schon gab, ist derzeit weder der Platz noch die Infrastruktur gegeben. Wir arbeiten daran, dass sich das bis 2011 ändert. Wer dafür Ideen hat, Zeit investieren will, einen möglichen Ort kennt oder wer auch an ganz anderen Bereichen des Festivals mitarbeiten und mitgestalten will: Sprecht uns an, wir freuen uns über jede Hilfe!
Bevor auch dieses Vorwort in neue Dimensionen (der Länge) vorstößt, noch ein kurzer Schwenk zum Filmprogramm, das – trotz Currywurst – auch dieses Jahr im Mittelpunkt steht. Das Herzstück des Filmfestivals bilden 214 Filme (ohne die noch unbekannte Anzahl an Filmen des Open Screenings); weit über 1000 Filmen mussten wir absagen – einigen, die uns wirklich nicht gefallen haben, aber auch anderen, die wir sehr gerne gezeigt hätten und dann doch aufgrund der beschränkten Festivalzeit nicht ins Programm nehmen konnten. Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Filmemachern – ob ihre Werke für das Programm ausgewählt oder abgelehnt wurden – dafür, dass sie uns die Ergebnisse ihres kreativen Schaffens eingereicht haben. Inmitten dieses überbordenden bunten Straußes an Kurzfilmen, der die unterschiedlichsten Stile, Inhalte, Ideen, Techniken, Ambitionen umfasst, in dem manche Filme einfach nur Spaß oder Spannung bieten wollen, andere teils sehr subtil, teils sehr direkt aktuellen Themen nachspüren, in dem Kurzfilm von seinen Schöpfern als Unterhaltung, als Experiment, als Kunst, als Medium, eine Botschaft zu transportieren, als Sprungbrett für die große Kinokarriere, als eigenständiges Genre von überzeugten Kurzfilmliebhabern und auf unzählige Blickweisen mehr gesehen wird – uns sind all die Facetten des Kurzfilms so wichtig, dass wir selbst keinerlei Definition, was ein Kurzfilm ist (oder wie lang bzw. kurz er zu sein hat), vorgeben wollen – gab es natürlich auch dieses Jahr wieder Tendenzen, gab es Schwerpunkte, Themen, die viele beschäftigt haben, und auffällige Häufungen von Motiven, Arbeitsweisen, Veränderungen der Laufzeiten etc. Manches davon haben wir bei unserer Auswahl eliminiert, manches davon ist ganz gezielt noch erkennbar. Wer sich alle 214 Filme anschaut – wir legen auch dieses Jahr Wert darauf, dass es möglich ist, bei uns ohne Parallelprogramme alle Filme, die wir ausgewählt haben, zu sehen –, wird mit einem umfassenden Einblick in die aktuelle Kurzfilmszene belohnt und kann sich selbst ein Bild davon machen, was die Filmemacher derzeit bewegt. Doch auch wer nur einen Teil sehen kann, darf sich auf ein aufregendes und vielfältiges Programm freuen. Zwei Entwicklungen, die uns in diesem Jahr aufgefallen sind, seien exemplarisch genannt. Das eine ist ein Thema, mit dem sich immer mehr Filmemacher auseinander setzen: Grenzen. Die Frage, was sie bedeuten, was sie bewirken, wie das Überschreiten von Grenzen möglich oder wann es unmöglich ist, was damit verbunden ist. In der Auseinandersetzung mit dem Thema „Grenze“ entstanden einige sehr starke Filme, die sich beispielsweise mit dem einzigen Grenzübergang zwischen Indien und Pakistan beschäftigen; von einem ungarischen Osterhasen erzählen, der im deutsch-deutschen Mauerstreifen eine Häsin sucht; mexikanische Kinder begleiten, die versuchen, in die USA zu gelangen, oder sich damit auseinander setzen, was es für einen Marokkaner bedeutet, in einem spanischen Hafen aufgegriffen zu werden. Das zweite ist eine starke Tendenz zum Dokumentarfilm: Selten haben wir bei einer Auswahlsichtung so vielfältige und spannende Dokumentarfilme wie dieses Jahr gesehen. Manche davon in erster Linie oft leider zu lang für das Filmfest (vor allem in der Gesamtheit der Filme, manchmal auch den einzelnen Film betrachtend). Bei vielen waren wir sehr froh, sie gesehen zu haben und spannende, uns oft unbekannte Dinge auf innovative Art und Weise vermittelt bekommen zu haben. Einige – mehr als in den Vorjahren – haben auch den Weg in das Programm gefunden, darunter zwei herausragende lange Dokumentarfilme: „Mondverschwörung“ von Thomas Frickel zeigen wir Freitagnacht zum Abschluss des Open-Air-Programms, ein immer wieder auch sehr amüsanter Dokumentarfilm, der echtes Kultpotential besitzt, und „My Globe Is Broken In Rwanda“, der am Sonntag zum Abschluss des Programms im Filmzelt läuft.
Genug der Vorwortworte. Es gibt noch viele weitere Worte in diesem Katalog: die Beschreibungen der Bands, der VJs und DJs, des Kurzfilm Poetry Slams und des Workshops und natürlich der Filme, die beim Schmökern im Katalog hoffentlich die Vorfreude wecken, die sie alle verdienen. Wer diesen Katalog liest und das Filmfest liebt, möge dabei bitte auch die Anzeigen beachten und die Rückseite des Katalogs mit den Logos unserer Förderer, Sponsoren und unseres Kulturpartners in die Lektüre mit einbeziehen. Bei ihnen allen bedanken wir uns herzlich, ebenso wie bei allen anderen, die das Festival möglich gemacht haben: durch ihren Einsatz, durch ihre Werke, durch ihre Hilfe, durch ihre Spenden, durch ihren Besuch. Wir wünschen fünf wunderbare Festivaltage in Weiterstadt und bitten um die Einhaltung der auf der nächsten Seite folgenden Hinweise. Die Filme mögen beginnen – auf eine gute Projektion und anregende Festivaltage!
Das Festival-Team
34. Open Air Filmfest Weiterstadt 2010
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Programmübersicht | Programme SurveyFür weitere Programmdetails, bitte auf den Veranstaltungstag klicken! | |
12.08.2010 Donnerstag | Thursday | |
OPEN AIR im Braunshardter Tännchen Weiterstadt | |
20:00 Uhr | Livemusic: Open Frame |
21:30 Uhr | Eröffnung | Opening |
21:35 Uhr | Filmprogramm | Film Programme |
13.08.2010 Freitag | Friday | |
FILMZELT an der BMX-Bahn | FILMTENT | |
13:00 Uhr | Filmprogramm | Film Programme |
18:30 Uhr | Kurzfilm Poetry Slam: Film und Text | Shortfilm Poetry Slam: Film and Words Moderation: Tilman Döring & Alex Dreppec |
23:00 Uhr | Jelkin No. 12 – Die Filmfest Party Music by: This Charming Man (Indie / Indietronic) VJs: Schallbild VJ Kollektiv feat. Lynx De Luxe |
OPEN AIR im Braunshardter Tännchen Weiterstadt | |
20:00 Uhr | Live Music: Absinto Orkestra |
21:30 Uhr | Filmprogramm | Film Programme |
14.08.2010 Samstag | Saturday | |
FILMZELT an der BMX-Bahn | FILMTENT | |
10:00 Uhr | Kinderfilmprogramm | Children´s Shortfilm Programme |
13:00 Uhr | Kurzfilmprogramm | Shortfilm Programme |
20:00 Uhr | Open Screening |
23:00 Uhr | Jelkin No. 12 – Die Filmfest Party Music by DJ Teuermann and Guests (TripHop / House / Dance) VJs: Schallbild VJ Kollektiv feat. Lynx De Luxe |
OPEN AIR im Braunshardter Tännchen Weiterstadt | |
10:00 Uhr | Jim Lacy´s Brand-New, Not-Anything-Like-Last-Year Weiterstadt Animation Workshop Limitierte Teilnehmerzahl, Voranmeldung notwendig Number of participants is limited, please apply in advance |
12:00 Uhr | 1. Schmalfilmbörse beim Filmfest Weiterstadt (8mm – 16mm) Für Stände ist eine Voranmeldung notwendig 1. market for substandard films at the Filmfest Weiterstadt (8mm-16mm) Reservations for stalles need to be done in advance |
20:00 Uhr | Live Music: Drumtamtam |
21:30 Uhr | Filmprogramm | Film Programme |
22:30 Uhr | Super-8-Wettbewerb um den Weiterstädter Filmhirsch mit Publikumswahl Super-8-Competion with audience’s choice. Award: The Weiterstaedter Film Deer |
15.08.2010 Sonntag | Sunday | |
FILMZELT an der BMX-Bahn | FILMTENT | |
13:00 Uhr | Filmprogramm | Film Programme |
14:00 Uhr | Kicker-Turnier Festivalteam gegen Filmemacher Table-Soccer Festivalteam vs. Filmmakers |
OPEN AIR im Braunshardter Tännchen Weiterstadt | |
20:00 Uhr | Live Music: Nosie Katzmann |
21:30 Uhr | Filmprogramm | Film Programme |
16.08.2010 Montag | Monday | |
FILMZELT an der BMX-Bahn | FILMTENT | |
20:00 Uhr | Best of Filmfest 2010 Eintritt 8,00 € |
18.08.2010 Mittwoch | Wednesday | |
Murnau Filmtheater Wiesbaden | |
20:00 Uhr | Filmfest Nachlese | Filmfest Pickings www.murnau-stiftung.de |
20.08.2010 Freitag| Friday | |
Centralstation Darmstadt | |
21:00 Uhr | Filmfest Nachlese | Filmfest Pickings Einlass: 20:00 Uhr | Entrance: 8 pm (www.centralstation-darmstadt.de) |
Bis auf das Best of am Montag, 16. August und die Nachlese in der Centralstation ist der Eintritt zu allen Veranstaltungen des Filmfests frei, um eine Spende wird gebeten. Vielen Dank. Für den Animations-Workshop und für Stände bei der Schmalfilmbörse ist eine Voranmeldung bis zum 1. August erforderlich.
Except for the Best-of on Monday, August 16th and the Film Pickings in the Centralstation all screenings are free of charge. Donations are welcome. Thank you! |