die vergangenen Jahre waren schwer für Hessens Kunst und Kultur: Viele Filmfestivals mussten ausfallen oder wichen auf Online-Formate aus. Das Filmfest Weiterstadt mit seinem August-Termin und als Open-Air-Veranstaltung konnte als eine der wenigen kulturellen Großveranstaltungen sowohl 2020 als auch 2021 stattfinden, wenn auch in abgeänderter Form. Sogar an Sonderformen der Teilnahme für Risikogruppen wurde gedacht. Somit feiern wir heute die 46. Ausgabe in Folge – und dafür geht es zum ersten Mal seit 2019 wieder zurück ins Braunshardter Tännchen.

Außerdem öffnet ein weiterer Spielort für uns wieder seine Pforten – oder vielmehr: seine Zeltwände. Auf dem Bolzplatz wird ein Zirkuszelt für die Zeit des Festivals in ein Kino umgebaut. Hier genießen die Besucherinnen und Besucher nicht nur cineastische Highlights, sondern es dient auch als Begegnungsstätte: Einheimische und Menschen aus der Ukraine treffen sich hier, helfen einander, tauschen sich aus. Der Ort gibt den Geflüchteten ein Stück Normalität zurück und heißt sie in Deutschland willkommen.

Eine solche vielfältige Nutzung des Festivalortes zeigt die verbindende Eigenschaft von Kunst und Kultur. Das Filmfest Weiterstadt trägt mit Filmen aus über 30 Ländern, sechs Kontinenten und zahlreichen Gästen aus aller Welt zum gegenseitigen Kennenlernen der Kulturen und zur Völkerverständigung bei. Dieser Austausch ist für das Land Hessen einer der wichtigen Gründe, Veranstaltungen wie diese zu fördern.

Ich danke all den Menschen, die sich ehrenamtlich für ein gelungenes Filmfestival engagieren, herzlich für ihre herausragende Arbeit. Sie tragen dazu bei, dass das Filmfest Weiterstadt einen in der Branche außergewöhnlichen Ruf hat. Ich wünsche den Veranstalter*innen, Gästen und vor allem dem Publikum ein gelungenes, unterhaltsames und erlebnisreiches Festival!

Angela Dorn
Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst

Eine lange Zeit des Wartens ist nun hoffentlich vorbei und ein Stück Normalität kehrt wieder zurück. Das Weiterstädter Film­festival findet zum 46. Mal am Braunshardter Tännchen sowie im Begegnungszelt am Bolzplatz in Weiterstadt statt.

Die Verantwortlichen haben erneut mit viel Engagement und Herzblut ein vielfältiges und abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt. Ein Programm, dass eine hohe Qualität besitzen wird, viele der Filmschaffenden haben Ihre Arbeiten über zwei Jahre aufgehoben, weil sie diese unter uneingeschränkten Bedingungen präsentieren möchten.

Für das Engagement aller ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer möchte ich mich an dieser Stelle im Namen aller städtischen Gremien herzlich bedanken. Mein besonderer Dank und großer Respekt gilt Jochen Pollitt, der bereits seit 50 Jahren ehrenamtliche Arbeit für unser kommunales Kino leistet.

Ich wünsche den Besucherinnen und Besuchern ebenso wie allen Filmschaffenden und Helfenden, dass das diesjährige Filmfestival genauso viel Freude bereitet wie in den vergangenen Jahren und dass es über die Kunst hinaus zu guten freundschaftlichen Gesprächen und einer aufregenden Zeit am Tännchen und im Begegnungszelt kommt. Ich freue mich schon darauf!

Beste Grüße

Ralf Möller
Bürgermeister

Zwei Jahre Filmfest auf dem Bolzplatz inklusive Autokino, ein Jahr davon auch im Bürgerzentrum. Tickets für alle Vorstellungen. Keine selbst betriebenen Catering-Stände. Es waren besondere Erfahrungen, die wir in den letzten beiden Jahren machten, große Herausforderungen, aber auch zwei Festivals mit besonders vielen positiven Rückmeldungen: Dank dafür, dass wir dieses Kulturangebot aufrecht erhalten haben, und eine große Freude, sich wieder zu Kurzfilmen zu treffen, während so viele andere Festivals nur online stattfinden können und konnten.

Nun ist vieles wieder wie früher: es geht zurück ins Tännchen und ins Filmzelt auf dem Bolzplatz. Und doch ist vieles anders: der Verzicht auf Live-Musik und die Programmenden jeweils schon um 1 Uhr Nachts sind nur zwei Beispiele für Veränderungen, – nicht zuletzt deshalb, weil das Team um so viel kleiner wurde. Jedes Jahr hört jemand auf und in der Regel kommt stattdessen eine neue Person dazu. Viele müssen sich das Filmfest im Dezember in den Kalender schreiben. Hat man das zwei Jahre lang nicht gemacht, dann plant man nicht mehr damit. Und plötzlich gibt es keine verantwortliche Person mehr für den Grill oder den Bierstand. Und viele Veranstaltungen, auf denen wir neue Teammitglieder gewonnen haben, fanden die letzten Jahre nicht statt.

Es wird eine große Herausforderung, dieses 46. Filmfest! Wir bedanken uns bei allen, die uns dabei unterstützen, bitte auf jeden Fall die Katalogrückseite mit all diesen wunderbaren Partner*innen beachten! Vielen Dank auch allen, die tatkräftig das Filmfest unterstützen. Wir hoffen, dass wie in den Vorjahren das Ergebnis den Aufwand mehr als rechtfertigt. Es sind so tolle Filme, die darauf warten, auf der Leinwand entdeckt zu werden. Die Filme lenken die Blicke auf immer dringlicher werdende Probleme mit Klimaschutz, auf durch die Pandemie deutlicher gewordene Probleme wie häusliche Gewalt, es gibt aber auch im Vergleich zu den Vorjahren wieder einen größeren Hang zur Unterhaltung: in diesen schwierigen Zeiten tut es auch mal gut, von einer Komödie einfach nur abgelenkt zu werden. Die Diversität der Filme gibt ebenso wie die hohe Qualität Grund zur Freude. Die jüngste Filmemacherin ist 8 Jahre alt, der älteste über 70. Filme aus 6 Kontinenten sind im Programm. So gut wie alle Genres und vor allem auch vieles, was sich in kein Genre einsortieren lässt. Queere Themen, Kolonialismus, nicht nur die Vielfalt der Fragestellungen, sondern auch die Herangehensweisen sind so herrlich unterschiedlich. Und bei wichtigen Zukunftsfragen werden einfach mal Experimente gemacht: wie wäre es denn, einmal eine Woche ohne Öl zu leben? Oder wie selektiert man, wenn man die Menschheit einfach mal auf die Hälfte reduzieren muss?

So divers wie die Filme ist auch unser Publikum. Wir freuen uns auf den Austausch, auf die Begegnungen, voller Offenheit, Freude, Respekt und Toleranz. Film ab!

Euer Filmfest-Team