Herzlich Willkommen zum 48. Open Air Filmfest Weiterstadt!

 

 

Grußwort der Hessische Ministerin für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur

Liebe Freundinnen und Freunde des Films,

Filmfestivals sind wichtig für unsere Film- und Kinolandschaft: Als unterhaltsame und lehrreiche Publikumsveranstaltungen verstärken sie die Strahlkraft der Kinos, werfen neue Blicke auf die Filmgeschichte und bieten eine Plattform für viele relevante Filme, die wenig Chancen auf eine klassische Kinoauswertung haben.

Ein Leuchtturm im bundesweiten Reigen der Kurzfilmfestivals ist das Open-Air Filmfest Weiterstadt, dass sich seit 48 Jahren ganz dem Kurzfilm widmet. Nicht nur das Filmprogramm mit Werken aus sechs Kontinenten, jungen Talenten und hochdekorierten Preisträgerinnen und Preisträgern aus aller Welt ist beachtlich. Auch das Rahmenprogramm beeindruckt: Es gibt Trickfilmworkshops für Jung und Alt, einen Rückblick auf die Geschichte des Super-8-Heimkinos, einen analog vorgeführten Super-8-Wettbewerb, Sonderprogramme für Kinder und Jugendliche und erstmals ein Panel, auf dem sich Filmschaffende über Fördermöglichkeiten ihrer neuen Projekte informieren können.

Eine solche vielfältige Nutzung des Festivalortes zeigt die verbindende Eigenschaft von Kunst und Kultur. Das Filmfest Weiterstadt holt Filme und Filmschaffende aus aller Welt in die Region, spricht die hier lebenden Menschen an und schafft Künstlerinnen und Künstlern eine wichtige Plattform.

Ich danke allen, die sich ehrenamtlich für ein gelungenes Filmfestival engagieren, herzlich für ihre herausragende Arbeit. Sie tragen dazu bei, dass das Filmfest Weiterstadt einen in der Branche außergewöhnlichen Ruf hat. Ich wünsche dem Festival-Team, Gästen und vor allem dem Publikum ein unterhaltsames und erlebnisreiches Kinoerlebnis!

Timon Gremmels
Hessischer Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur

Vorwort des Bürgermeisters

Liebe Festival-Besucherinnen und -Besucher,

die Vorbereitung des 48. Filmfests am Tännchen hat allen Beteiligten sehr viel abverlangt. Die Verantwortlichen haben mit viel Engagement und Herzblut wie immer ein vielfältiges Programm auf die Beine gestellt.

Am Samstagabend kann das Publikum wieder den Weiterstädter Filmhirsch für den besten Super 8 Film vergeben. Die Preisträger der 31. Rüsselsheimer Filmtage werden in gewohnter Tradition am Sonntagabend in Weiterstadt präsentiert.

Neben solch gewohnten Tradition gibt es aber wie jedes Jahr auch neue tolle Ideen und Nebenveranstaltungen. So werden in diesem Jahr auch zwei Filmworkshops angeboten: Am Samstag können Kinder von 4 bis 9 Jahren an einem offenen Maltisch der Mitmalmeister zusammen einen Animationsfilm erstellen. Der Regisseur Jim Lacy, Professor an der Hochschule Flensburg, bietet einen Trickfilm Workshop an. Auch wird es mit dem Kommunalen Kino erneut einen dritten Veranstaltungsort geben. Unter dem Motto: „Für Kurze machen wir uns lang!“ wird dort Jutta Wille von der AG Kurzfilm am Samstag Filmschaffende rund um die Finanzierung und Festivaleinreichungen von Kurzfilmen informieren.

Derartig hochwertige Kulturveranstaltungen und darüber hinaus das Angebot des Kommunalen Kinos möchten wir im Namen der Stadt gerne unterstützen und haben das Team des kommunalen Kinos erweitert. Dennoch wurden auch für das aktuelle Fest viele freiwillige Helferinnen und Helfer gesucht und gefunden.

Für deren Engagement möchte ich mich an dieser Stelle im Namen der gesamten Stadtverwaltung herzlich bedanken. Allen Besucher*innen, Filmemacher*innen und Helfer*innen wünsche ich eine aufregende Zeit am Tännchen – mit anregenden Filmen und interessanten Begegnungen.

Beste Grüße

Ralf Möller
Bürgermeister

Vorwort des Filmfestteams

Herzlich willkommen zum 48. Filmfest Weiterstadt!

Herzlich Willkommen zu Kurzfilmen. Falls Sie nicht wissen, was das ist, sind sie hier richtig, wir zeigen Ihnen, wie aufregend, wie wunderbar, wie überraschend die weltweite Kurzfilmszene ist. Falls sie hingegen solche in den letzten Jahren gelegentlich im Kino erlebt haben: freuen Sie sich, dass sie das noch erleben durften, das ist die Sorte Film, die zum Jahreswechsel 2024/25 für die deutschen Kinos aus dem Filmfördergesetz verschwindet. Noch bis Ende Dezember können Kinos Förderung erhalten, wenn sie Kurzfilme im Vorprogramm zeigen (was oft weniger Werbeeinnahmen, dafür aber Ausgaben für die Kurzfilmmiete bedeutet) oder gar Kurzfilmprogramme zusammenstellen. Ursprünglich war mit der Novellierung des Filmfördergesetzes die Hoffnung verbunden, dass manches besser werden würde. Nun denn … die Hoffnung lebte kürzer als unser kürzester Film. Wenn Sie Abgeordnete insbesondere auf Bundesebene kennen, sprechen Sie diese darauf an, dass das Abspiel von Kurzfilmen doch bitte wieder im Filmfördergesetz aufgenommen werden möge. Und wo wir gerade dabei sind: das Zukunftsprogramm Kino möge doch auch bitte weiterleben.

Loben dürfen Sie derzeit Hessische Politiker*innen. Und die HessenFilm – wir fühlen hier gerade richtig gut aufgehoben. Dass an die gestiegene Förderung gestiegene Erwartungen geknüpft sind, ist verständlich, wenn auch leider nicht immer komplett umsetzbar: dass Künstler*innen für die Aufführung ihrer Werke entlohnt werden sollte selbstverständlich sein (nur müssen wir da jeden Betrag ja immer gleich mit fast 200 multiplizieren). Dass Festivalarbeit gerecht bezahlt wird: eine verheißungsvolle Utopie, man muss träumen dürfen. Und Nachhaltigkeit ist schon seit 48 Jahren unser Thema (beim Kino schon etwas länger). Das sind Erwartungen der Politik, die wir gerne unterstützen. Was es zu verhindern gilt ist die Möglichkeit, dass Parteien an die Macht kommen, die inhaltliche Einschränkungen bei den Filmprogrammen fordern.

An die Danksagung Richtung Land hängen wir gleich die an alle anderen mit an: die verschiedenen politischen Ebenen, vor allem die ganze großartige Stadt Weiterstadt. An alle, die uns mit Geld oder Sachmitteln unterstützen. An alle, die uns ihre Filme anvertrauen. An alle, die uns tatkräftig unterstützen. Das Filmfest war und ist und bleibt eine Gruppe von Menschen mit einem gemeinsamen Ziel. Auch wenn sich die Gruppendynamik über die Jahre selbstverständlich verändert. Wie oft wird es das noch geben, dass Leute mehr als 50 Jahre unermüdlich ehrenamtliches Engagement in den kulturellen Reichtum einer Gemeinde investieren? Hut ab vor einigen echten Weiterstädter Legenden, aber auch vor allen, die es schaffen, im heutigen Alltagstrubel ein paar Stunden für das Filmfest freizuschaufeln. Geld und tatkräftige Hilfe werden immer zwei Bedarfspunkte für das Filmfest sein, mal fehlt das eine mehr, mal das andere. Bitte bitte: überlegt doch mal, ob das Filmfest und das Kommunale Kino Weiterstadt nicht etwa wäre, das ihr mit tatkräftiger Unterstützung am Leben halten wollt.


So manchmal muss das leider sein, auch in Vorworten, die eh niemand liest. Um dann doch noch zum Schönen überzugehen, zu den Filmen. Was für tolle Filme sich wieder für die diesjährige Ausgabe des Filmfests beworben haben! Der Kurzfilm ist eh unheimlich reich an Genres, Formen, Ideen, Geschichten, Charakteren, Überraschungen. Er wird es aber auch mehr und mehr in Sprachen. Nicht in den verschiedenen Sprachen dieser Welt, die sind eh wie ein bunter Blumenstrauß vorhanden. Man kann vielleicht einmal einen Film über Afrika als fiktives Beispiel nehmen: da gibt es deutsche Filme, beispielsweise von Hochschulen, die packen, mitreißen, aber auch deshalb, weil sie unseren hiesigen Sehgewohnheiten, unseren Dramaturgien entsprechen. Filme aus dem jeweiligen afrikanischen Land selbst sehen hingegen oft ganz anders aus und machen es einem erst einmal nicht so leicht, weil sie auf anderen Ideen, Traditionen, Bildern, Erzählungen beruhen und nicht immer mit unseren Erwartungshaltungen an einen Spannungsbogen übereinstimmen. Es sind aber diese Filme, die einen noch so viel mehr bereichern können. Das Spannende nun im aktuellen Kurzfilm ist, dass auch aus dem eigenen Land und den umherliegenden, eigentlich gut bekannten Ländern, mehr und mehr andere Stimmen, andere Filme in anderen Stilen und Filmsprachen kommen. Dass der Nachwuchs mehr und mehr eigene Bilder, Bildfolgen, Tonfolgen und Kombinationen alldessen sucht und findet, anstatt zu versuchen, was sogenannte „Profis“ vormachen, zu kopieren. Der Kurzfilm ist gerade unglaublich spannend und aufregend. Wir sind gespannt, wo das in den nächsten Jahren noch hinführt. In wie weit sich das auf den doch deutlich wirtschaftlicher geprägten Langfilm womöglich übertragen wird.
Wie kann man das nicht mehr fördern wollen, Frau Roth? Diversität im Film: der Kurzfilm lebt das gerade vor, unvergleichlich, einzigartig, aufrüttelnd. Feiert ihn, den Kurzfilm, wo Immer ihr ihn auch trefft, erleben und unterstützen könnt. In einzigartiger Atmosphäre und unvergleichlich die nächsten fünf Tage in Weiterstadt. Aber vergesst den Kurzfilm danach nicht. Wir werden ihn auch in unserem Kinoprogramm nicht vergessen. Auch ohne staatliche Förderung!

Auf 5 tolle Festivaltage – Film ab!


Offizieller Trailer 2024


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